CampusGrün Hamburg

Gut für Forschung und Lehre?!

Am 24.4.13 wurde auf einer uniweiten Versammlung diskutiert, ob die jetzige Fakultätenstruktur der Uni Hamburg verändert werden soll. Professor*innen einiger Fachbereiche, beispielsweise der BWL und Psychologie, argumentierten für mehr und damit kleinere Fakultäten aus. Andere, darunter die Fachbereichsleitungen der gesamten MIN-Fakultät, sprachen sich deutlich gegen eine Änderung der jetzigen Struktur aus. Miriam Block von CampusGrün dazu: „Wie auch immer die Entscheidung aussehen mag – am wichtigsten ist es, zu fragen, was für die Forschung und Lehre an der Uni Hamburg die beste Struktur ist. Auf keinen Fall darf nach Macht, Partikularinteressen, Finanzierung oder schlicht der gegenseitigen Abneigung einiger Fächer entschieden werden!“. Eine Neuordnung der Universität aufgrund von Kostenargumenten darf niemals einer inhaltlichen Strukturierung vorgezogen werden.

Das jetzige, in Teilen verfassungswidrige Hamburgische Hochschulgesetz (HmbHG) legt fest, dass die Uni in Fakultäten aufgeteilt sein muss und verbietet gleichzeitig eine Verwaltungs- und Entscheidungsebene unterhalb der Fakultäten, die so genannte Dritte Ebene. „Wir fragen uns, was kleinere Fakultäten leisten sollen, was nicht eine Dritte Ebene besser leisten könnte. Dort können Entscheidungen von den Fachbereichen und Fächern unter der demokratischen Beteiligung aller Mitgliedergruppen gefällt werden!“, so Martin Riecke von CampusGrün. „Allerdings bedarf es dafür einer sinnvollen Reform des Gesetzes – wir fordern die Senatorin Stapelfeldt und den SPD-Senat auf, die dritte Ebene in ihrem viel zu lange verschleppten HmbHG-Entwurf festzuschreiben!“.

Wir begrüßen, dass die Diskussion von allen an der Uni und ihrem höchsten demokratischen Gremium, dem Akademischen Senat, geführt werden soll. Bei der Debatte um die mögliche Umstrukturierung der Uni darf aber nicht vergessen werden, dass es dringendere Fragen gibt, die die gesamte Uni betreffen – die Uni ist seit Jahrzehnten unterfinanziert, Professuren und Studienplätze werden gestrichen und wichtige Studienreformen und Demokratisierung stehen an. All diese Probleme und Projekte müssen von der gesamten Uni angegangen werden – die Diskussion um die Fakultätenstruktur darf nicht als Ablenkung dienen.