CampusGrün Hamburg

Gleichstellung mit Pokerface

oder was hat die Gleichstellungskampagne des AStAs mit einem Pokertunier zu tun?

Mit einer Kampagne zur Gleichstellung von Frauen und Männern fand im November eine Veranstaltungsreihe in der Uni statt. Mit der „Frauenhochschulwoche“ bekannte der AStA, dass Frauen immer noch sehr häufig schlechter gestellt sind. Unter dem Slogan „Starke Frauen – Starke Uni“ bemühte sich der AStA das Thema Gleichstellung in das Bewusstsein der KommilitonInnen zu rücken.

Die AStA Vorsitzende Szymanski (Wiwi Liste) zur Frauenhochschulwoche:

Wahre Emanzipation zeigt sich meiner Meinung nach darin, keinerlei Gedanken an den Geschlechterunterschied zu verschwenden, sondern einfach selbstbewusst zu handeln und aufzutreten.

Quelle: www.frauenhochschulwoche.de, AStA Uni HH

Quelle: AStA Uni HH

CampusGrün meint zu der Kampagne, dass das gesellschaftlich tief verankerte Problem der Diskriminierung von Frauen auf der reinen individuellen Wahrnehmungsebene nicht bekämpft werden kann. Stattdessen gilt es, strukturelle Diskriminierung zu enttarnen und auf ihre Beseitigung hinzuwirken.

In einem völlig anderen Lichte erscheint die Gleichstellungskampagne vor dem Hintergrund des am 12.12. stattgefundenen Pokerturniers des AStAs. Dieses wurde mit Flyern stark beworben. Doch die Art und Weise wie dies geschah war mehr als grotesk im Anbetracht der Kampagne zur Gleichstellung.

Flyer des AStA Uni HH, Herbst 2009

Flyer des AStA Uni HH

Man sieht einen Mann in machohafter Pose umringt von drei Frauen, von denen eine ihren Ausschnitt regelrecht präsentiert. Der Mann ist erfolgsverwöhnt, Frauen dienen ihm als Accessoire, Geld und Erfolg machen ihn interessant und anbetungswürdig. Von Gleichstellung kann hier keine Rede sein, da klare Rollenklischees bedient werden. Es stellt sich die Frage, ob dem AStA die Frage der Gleichstellung nicht so wichtig ist wie in der Kampagne beworben oder, ob eine Hand nicht weiß was die andere macht. Beides ist besorgniserregend. Der AStA schafft es durch solche Aktionen das wichtige Thema der Gleichstellung herabzuwürdigen und in den Hintergrund geraten zu lassen.

Wir fordern eine öffentliche Distanzierung, sowie eine Entschuldigung der Verantwortlichen. Ferner muss aufgeklärt werden wie es zu einem solchen sexistischen Flyer überhaupt kommen konnte. Auch hier zeigt der AStA erneut, dass er nicht fähig ist, politische Gleichstellungsarbeit zu leisten.

Daher in der Urnenwahlwoche vom 11. – 15.01.2010 CampusGrün wählen und wahre Gleichstellung fördern.