CampusGrün Hamburg

Nicht Fisch, nicht Fleisch - Warum wir ein größeres vegetarisches und veganes Angebot brauchen

Nicht Fisch, nicht Fleisch - Warum wir ein größeres vegetarisches und veganes Angebot brauchen

Verschiedensten Umfragen zufolge ernähren sich um die 10% (11% laut Stern, 9,8% laut Neues Deutschland) der Deutschen vegetarisch.

Vegetarismus ist eine sich immer mehr verbreitende Ernährungsart – man könnte sogar sagen, dass sie zurzeit „im Trend liegt“. Die Zahl der Menschen, die sich vegan ernähren, liegt um ein Vielfaches niedriger. Wie beim Vegetarismus wird beim Veganismus auf Fleisch verzichtet, zusätzlich aber auch auf alle anderen tierischen Produkte wie Milch und Eier und daraus produzierte Produkte.

Die Motive für eine solche Ernährungsweise sind zahlreich; sie reichen vom Klimaschutz über humanitäre, ökologische sowie tierrechtsethische Gründe. Heutzutage gibt es selbst im Supermarkt an der Ecke genügend Auswahl an veganen Alternativen zu tierischen Produkten. Sobald man jedoch an der Mensatheke steht, bleibt einem oft nur die Auswahl zwischen Salat oder einem Apfel.

Als Vegetarier_in kann man immerhin noch zur vor Fett triefenden Champignon-Tasche greifen. Hinzu kommt, dass Krankheiten wie Laktose- oder Gluten-Intoleranz sich immer weiter verbreiten. Die Speisepläne der Mensen verfügen jedoch nur über ein Symbol für fleischfreie Gerichte und selbst dieses wird nur äußerst inkonsequent genutzt. Jemand, der keine Milch verträgt, kann nur jedes Mal aufs Neue an der Theke fragen, muss sich jedes Mal ‚outen‘ und hoffen, eine korrekte Antwort zu erhalten.

Bereits im Oktober hat CampusGrün zusammen mit der Heinrich-Böll-Stiftung eine Diskussion unter dem Titel „Meat-Free-Monday – Klimaschutz mit Messer und Gabel“ veranstaltet und dabei besonders auf die Folgen unserer Ernährung für den Klimawandel hingewiesen. Die einhellige Meinung: Wir brauchen ein besseres vegetarisches und veganes Angebot an den Mensatheken.

Ein Anfang hierfür könnte ein „Meat free Monday“ oder ein „Fleischfreier Freitag“ sein. Das Studierendenwerk hat trotz mehrfacher Einladung nicht an der Diskussion teilgenommen, sondern jeden Tag Döner auf die Speisekarte gesetzt.

 

Das Studierendenwerk ist mit seinen vielen Mensen und Café-Shops ein Massenabnehmer und hat neben seiner Verantwortung für einzelne Studierende auch eine erhebliche Macht auf dem Lebensmittelmarkt. Wir begrüßen, dass es bereits auf unsere Forderungen eingegangen ist und das Angebot an Bio-Lebensmitteln ausbaut. Dieser Weg muss jedoch konsequent weiter gegangen werden. Es gilt, ein verlässliches Angebot insbesondere für Veganer_innen sowie unter Laktose- und Gluten-Intoleranz Leidende zu machen und dies entsprechend zu kennzeichnen.

Im Gegenzug sollte das Angebot an fleischlastigen Gerichten verringert werden. Muss der Grünkohl mit Wurst und Kassler serviert werden? Würde nicht eins von beidem reichen?

Es geht dabei nicht darum, Menschen zu zwingen, sich vegan zu ernähren. Sondern es geht darum, aufzuklären über Ursachen, Folgen und Zustände bei der Produktion von Lebensmitteln, die wir mit einem Griff und meist ohne viel darüber nachzudenken aus dem Supermarktregal oder von der Mensatheke nehmen. Gleichzeitig sollen Alternativen angeboten werden.