CampusGrün Hamburg

Kommt alle zum Dies Academicus

„Wissen ist ein Kind der Vergangenheit und kann in einer stetig sich wandelnden Welt nie die Zukunft sichern. Dies kann nur die ewig junge Kraft wissenschaftlichen Denkens, die in allem Gegenwärtigen die Hypothese des Zukünftigen sucht. Dazu braucht es Menschen mit neuen Ideen, die es wagen, überliefertes Wissen anzuzweifeln. Es braucht Menschen, die sehen, was jeder sieht, dabei aber denken, was noch niemand gedacht hat. All dies erfordert Mut, der vor allem in jungen Menschen blüht. In Wissenschaft und Kunst ist die unbekümmerte Naivität der Jugend deshalb oft klüger als das Wissen des Alters."
Gottfried Schatz: Echte Bildung anstatt nur Wissens-
vermittlung, NZZ, 17. April 2015.

Die Studiengänge gleichen manchmal eher einem Stundenplan, der Inhalt des Studiums ist eindimensional und hat als essentiellste Aufgabe das Auswendiglernen. Seit der Einführung der Bachelor-Master Studiengänge haben viele öfter das Gefühl, sie starten mit dem Studium nicht in eine neue selbstbestimmte Lebensphase, durch die sie sich selbst zu mündigen Menschen dieser Gesellschaft machen, sondern viel mehr in die verlängerte Oberstufe, die sich auf Wissen wiederkäuen konzentriert. Nur, dass sie scheinbar die Möglichkeit haben, mehr zu wählen und sie in einer eigenen Wohnung leben.

Die Aufgabe von Universitäten sollte es nicht sein, Wissen zu vermitteln und das dann abzufragen, die Idee hinter Universitäten ist die Bildung und die Erkenntnis. Wissen zu haben ist schön, Wissen zu vermehren ist wundervoll. Unser Verständnis von Universität ist, dass wir durch Bildung von Menschen und durch Forschungsergebnisse mit den Krisen unserer Zeit fertig werden können und einen Beitrag zu einer besseren Welt liefern, sei es durch Grundlagenforschung, angewandte Forschung oder eben durch kritisch reflektierte Persönlichkeiten. Eine bessere Welt bedeutet, für ein solidarisches Miteinander einzutreten und unsere Umwelt zu schützen. Dafür brauchen wir eine Universität, die uns die Freiheit lässt, unseren Beitrag zur Veränderung der Welt zu liefern, indem wir lernen kritische Fragen zu stellen und Überliefertes anzweifeln. Anwesenheitspflichten, Fristen, fehlende Masterplätze, engstirnige Module, Noten und Creditpoints stehen einem selbstbestimmten Studium entgegen.

An der UHH gibt es viele positive Beispiele für interessante Lehre, die nicht dem Schema F folgt: „Peacebuilding-Curriculum", Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF), Studium Oecologicum,...

Auf dem Dies Academicus wollen wir gemeinsam mit euch daran arbeiten, ein selbstbestimmtes und gesellschaftlich interessantes Studium zu ermöglichen. Welche Restriktionen müssen weg? Welche Inhalte sollte ein Studium haben? Und was hat Nachhaltigkeit damit zu tun?

Kommt zum Dies Academicus am Dienstag, den 02.06. zwischen 10 und 20 Uhr ins ESA und diskutiert mit uns!

Mehr Infos gibt's hier.