CampusGrün Hamburg

Master-Desaster – alle Jahre wieder?

In diesem Jahr sind knapp 100 Hamburger Lehramtsstudierende nicht zum Masterstudium an ihrer eigenen Uni zugelassen worden. Damit hat sich die Zahl der abgelehnten Bachelorabsolvent*innen im Vergleich zum letzten Jahr vervierfacht.

Während im letzten Jahr 25 Studierende im Bereich Lehramt an Gymnasien betroffen waren, sind es nun auch die anderen Lehramtsstudiengänge. Die Zahlen zeigen das Ausmaß des Problems: Obwohl es allein 758 Hamburger Bewerbungen gab, stehen nur 672 Plätze zur Verfügung. Hinzu kommen 226 Bewerbungen von anderen Universitäten. Die Uni Hamburg kann damit noch nicht einmal genügend Masterplätze für die eigenen Bachelorstudierenden anbieten. Einige Studierende, die im letzten Jahr keinen Masterplatz erhielten, stehen auch in diesem Jahr ohne Studienplatz da.

Miriam Block, Vorsitzende von CampusGrün an der Uni Hamburg: „Das stellt für die Lehramtsstudierenden schlicht eine Katastrophe dar: Ohne Masterstudium ist eine Tätigkeit als Lehrer*in unmöglich. Drei Jahre Studium wären nun für sie umsonst gewesen, denn aufgrund von versteckten Zugangshürden können die Hamburger Studierenden auch kaum an anderen Universitäten ihren Master machen.“

Martin Riecke, Lehramtsstudent und Mitglied im Akademischen Senat der Uni Hamburg ergänzt: „Es kann nicht sein, dass die Uni Hamburg noch nicht einmal genug Geld zur Verfügung hat, um für alle ihre Lehramts-Bachelor einen Masterplatz zur Verfügung zu stellen. Wir fordern vom SPD-Senat ganz klar – mehr Geld für die Universitäten, so wie er es einst versprochen hat!“

Der Senat kündigt nun an, das Zulassungsverfahren an der Uni überprüfen zu wollen. Das ist absurd – der Senat sollte stattdessen dafür sorgen, dass die Uni mehr Studierende aufnehmen kann. Dass der Senat die Schuld auf die Uni schieben will, ist Heuchelei. Ganz offensichtlich stimmen die Zahlen nicht – es wurde berechnet, dass nur 70% der Bachelorstudierenden ihr Studium erfolgreich abschließen und 95% den Master beginnen wollen. Diesen Zahlen entsprechend wurde die Uni mit Geldern ausgestattet. „Nun sieht man: Die Zahlen sind zu gering, der Bedarf ist größer!“ so Riecke abschließend.